16-18 Uhr: Palmöl – ermöglichen Zertifizierungen eine nachhaltige Produktion?
Zugang über Zoom: https://uni-freiburg.zoom.us/j/96632439184 (Passwort: 3u=cuTuiz)
Zugang über Youtube: https://www.youtube.com/watch?v=tnCuyabPYfI&
Abgeholzte Regenwälder, miserable Arbeitsbedingungen für Bäuerinnen und Bauern und Tiere ohne Lebensraum: Palmöl ist einer der begehrtesten und gleichzeitig auch umstrittensten Rohstoffe. Es ist das meist angebaute Pflanzenöl weltweit und die Produktion nimmt seit Jahren zu. Neben der Verwendung in Nahrungsmittel, findet man Palmöl auch in Kosmetik- und Reinigungsprodukten. Laut Greenpeace ist in jedem zweiten Produkt im Supermarkt Palmöl enthalten. In Europa wird Palmöl vor allem auch für die Produktion von Biodiesel verwendet.
Ein Großteil des Palmöls wird in Indonesien und Malaysia angebaut. Für Palmölplantagen werden riesige Flächen Regenwald gerodet und abgebrannt, was zur Folge hat, dass Unmengen an CO2, welches in den Böden gespeichert ist, freigesetzt wird. Auch Menschen und Tiere leiden stark unter dem Palmölanbau: Indigene werden aus ihrem Land vertrieben und seltene Tierarten verschwinden.
Umweltorganisationen setzen sich seit Jahren für eine nachhaltigere und sozialere Produktion von Palmöl ein. Labels, wie das 2004 von WWF gegründete RSPO, versprechen einen nachhaltigen und verantwortungsbewussten Anbau von Palmöl. Doch was steckt hinter diesen Nachhaltigkeitszertifizierungen? Können Verbraucher*innen darauf vertrauen, dass bei Produkten mit dieser Kennzeichnung auf Nachhaltigkeit, Umweltschutz und Arbeiterrechte geachtet wird? Gibt es überhaupt eine nachhaltige Form des Palmölanbaus? Und was können wir als Konsument*innen tun, um die negativen Folgen des Palmölanbaus zu reduzieren?
Diesen Fragen werden wir uns in der Veranstaltung „Palmöl – ermöglichen Zertifizierungen eine nachhaltige Produktion?“ mit Inga Hilbert und Tobias Schleicher vom Öko-Institut Freiburg widmen. Sie werden uns einen Einblick in ihre wissenschaftlichen Projekte zum Thema Palmöl geben. In einer anschließenden Diskussion können Fragen besprochen und diskutiert werden. Gerne könnt ihr uns auch schon vorab Eure Fragen zukommen lassen. Schreibt uns dafür gerne eine Nachricht auf Facebook oder an hochschultagefreiburg@posteo.de. Organisiert wird diese Veranstaltung von Weitblick Freiburg, einer Organisation, die sich auf vielfältige Art und Weise für einen gerechteren Zugang zu Bildung – lokal und international – einsetzt.
Die Veranstaltung wird auf Zoom stattfinden. Den Link dafür werden wir auf unseren SocialMedia-Accounts und auf unserer Webseite posten.
Wir freuen uns auf Euch!
18-20 Uhr: Offsetting – Kosmetik oder wertvoller Beitrag zum Klimaschutz?
Zugang über Zoom: https://zoom.us/j/96087135925
Zugang über Zoom: https://www.youtube.com/watch?v=5t3jXHB712c
Grundidee des Offsetting (in Deutschland auch als Klimakompensation bezeichnet) ist es unvermeidbare CO2-Emissionen mit einem Geldbetrag zu kompensieren. Dazu wird zunächst der CO2-Ausstoß festgestellt. Je nach Aktivität bzw. Produkt kann dies schon eine sehr herausfordernde Aufgabe sein. In einem zweiten Schritt kann man aus verschiedenen Kompensationsprojekten wählen: Das kann z.B. ein Aufforstungsprojekt in Afrika sein. Die Idee ist, dass die Offsetting-Zahlung Projekte ermöglicht, die CO2 aus der Atmosphäre entfernen. Das heißt Emissionen, die hier entstehen, können durch Negativ-Emissionen an anderer Stelle wieder ausgeglichen werden.
In den letzten Jahren hat sich eine regelrechte Offsetting-Industrie gebildet. Das liegt zum einen an verbindlichen Vorschriften von der EU-Kommission. Andererseits hat sich in der Gesellschaft auch ein Bewusstsein für klimaschädliches Verhalten entwickelt. Im privaten Sektor sind insbesondere die Kompensationsmöglichkeiten für Flugreisen bekannt und beliebt.
Eine wesentliche und nicht triviale Frage stellt sich hinsichtlich der Bepreisung von einer Tonne CO2. In der EU hat sich ein Zertifikatemarkt gebildet, von dem Kritiker*innen behaupten, dass viel zu viele Zertifikate emissioniert worden sind, mit dem Resultat, dass der Preis für eine Tonne CO2 viel zu gering ausfällt.
Das Umwelt Bundesamt geht einen anderen Weg, um den Preis von einer Tonne CO2 zu bestimmen. Und zwar hat es einen kostenbasierten Ansatz gewählt. Dort sind nicht nur die Kosten aufgeführt, die entstehen um das CO2 wieder zu binden, sondern auch jene Schäden, die durch das Treibhausgas entstehen, solange es noch in der Atmosphäre ist. Dazu gehören insbesondere Schäden und Ernteausfälle, die durch extreme Wetterphänomene wie anhaltende Dürre und überschwemmungsartige Regenfälle entstehen. In Summe kommt das Umwelt Bundesamt auf einen Preis von 180€ pro Tonne. Im Vergleich dazu: Aktuell werden Klimakompensationen in Aufforstungsprojekte für ca. 25€ pro Tonne angeboten.
Diese Veranstaltung soll eure Fragen hinsichtlich der Thematik klären. Schickt uns heute schon eure Fragen zum dem Thema. Wir werden versuchen, möglichst viele davon während der Diskussion zu klären. Der Livestream findet am folgenden Datum statt:
16. Juni, 18 – 19:30 Uhr
Biographie Prof. Radermacher:
Franz-Josef Radermacher setzt sich für eine gerechte und nachhaltige Gestaltung der Globalisierung ein, die durch eine weltweite Ökosoziale Marktwirtschaft erreicht werden kann. Er zählt zu den geistigen Vätern der Global Marshall Plan Initiative, deren Ziel die Entwicklung der Menschheit auf der Grundlage von Gerechtigkeit, Solidarität, Nachhaltigkeit sowie des Dialogs zwischen den Kulturen und Religionen ist. Seit vielen Jahren wird der eloquente Redner zu diesem Thema zu Vorträgen, Keynotes und Diskussionen eingeladen. Als Wirtschaftswissenschaftler und Mathematiker spricht er zudem über Digitalisierung und Künstliche Intelligenz sowie über grundsätzliche Wirtschaftsthemen und Zukunftstrends.
Radermacher, Jahrgang 1950, promovierte sowohl in Mathematik, als auch in Wirtschaftswissenschaften. 1982 habilitierte er sich in Mathematik an der RWTH Aachen und wurde im Jahr darauf an der Universität Passau Professor für Angewandte Informatik. Von 1987 bis 2004 leitete Franz-Josef Radermacher das Forschungsinstitut für anwendungsorientierte Wissensverarbeitung (FAW/n) in Ulm, an dem er zudem bis 2018 eine Professur innehatte. Heute ist er Vorstand des Instituts sowie Professor und Botschafter für digitale Transformation an der Zeppelin Universität, Friedrichshafen.
Er ist Mitglied in zahlreichen Arbeitsgemeinschaften, Gremien und Organisationen. So gehörte er von 2000 bis 2018 dem Wissenschaftlichen Beirat beim Bundesverkehrsministerium an, war ab 2001 Vizepräsident des Ökosozialen Forums Europa und ab 2002 Mitglied im Beirat für nachhaltige Entwicklung der Landesregierung Baden-Württemberg. Aktuell ist er Präsident des Senats der Wirtschaft e.V., Ehrenpräsident des Ökosozialen Forums Europa (Wien) und langjähriges Mitglied des Club of Rome. Seit 2010 sitzt er im Beirat der Deutschen Umweltstiftung.
Für seine herausragenden Leistungen wurde Franz-Josef Radermacher vielfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Umweltpreis der Stiftung Ökologie und Demokratie (2013), dem Vision Award des Global Economic Network (2007), dem Karl-Werner-Kieffer-Preis (2007), dem Salzburger Landespreis für Zukunftsforschung (2005), dem Planetary Consciousness Prize (2004) und dem Wissenschaftlichen Preis der Gesellschaft für Mathematik, Ökonomie und Operations Research (1997). 2013 erhielt er die Ehrendoktorwürde der International Hellenic University, Thessaloniki.
Quelle: Econ Referenten
Biographie Heinrich Strößenreuther:
Die ZEIT bezeichnet Heinrich Strößenreuther als ‘Verkehrsrebell im schwarzen Anzug’ und bringt
damit die Wirkungsbereiche des Referenten gut auf den Punkt: Große Aufmerksamkeit hat er als
Deutschlands erfolgreichster Fahrrad-Aktivist erlangt. Weniger populär, aber nicht weniger
relevant sind seine Referenzen als Konzern-Manager, ehemaliger Greenpeace-Campaigner,
Bundestags-Referent, Strategieberater, Interims-Geschäftsführer, Startup-Unternehmer, Business
Angel und Buchautor des ‘Berlin-Standards’.
Dabei bewegt er sich fließend zwischen den verschiedenen Stakeholder-Perspektiven und
scheinbaren Gegenpolen: Vom provokanten Aktivisten zum seriösen Verkehrsexperten – für ihn
kein Widerspruch, sondern zwei Seiten der Medaille. Mal braucht es ein Megaphon, mal sind
leisere Töne angebracht: 100.000 Befürworter*innen konnte er beim Volksentscheid Fahrrad hinter
sich bringen. Dieser Volksentscheid war die Initialzündung für eine bundesweite Bewegung
kommunaler Bürgerentscheide Radverkehr. Weiterhin hat er bei der Deutschen Bahn ein Change-
Management-Projekt durchgeführt, das 14.000 Lokführer*innen das energiesparende Fahren
näher gebracht hat.
Auf Landesebene hat er die Volksinitiative “Klimanotstand Berlin” auf den Weg gebracht. Das
Berliner Abgeordnetenhaus soll genötigt werden, den Klimanotstand auszurufen und die
erforderlichen Schritte einzuleiten, um bis spätestens 2035 klimaneutral zu werden.
Während er bei der Bahn weiterhin die Offensive Bike+Ride ausbaut hat er im Sommer 2019 mit
GermanZero seinen nächsten großen Schritt gestartet. Seiner Meinung nach brauchen wir
schnellstmöglich eine effektive und sozial machbare CO2-Steuer, um die Klimakrise zu
bekämpfen und Deutschlands Unternehmer*innen auf einen zukunftsfähigen Weg zu bringen. Er
setzt sich für faire Klimaschutzmaßnahmen ein, die Deutschland innerhalb von 10 Jahren
klimaneutral machen, für die Unternehmen Berechenbarkeit garantieren, die Sorgen kleiner Leute
ernst nehmen und Unterstützung bieten, wie z.B. einen attraktiven ÖPNV auf dem Land.
GermanZero ist ein gemeinnütziger Verein, den er mit Mitstreiter*innen aus dem Volksentscheid, aus der NGO- und Startup-Szene Berlin und etlichen engagierten Bürger*innen gegründet hat. Sie möchten die Politik unterstützen, indem sie die Gesetze für das 1,5-Grad-Ziel schreiben und versuchen diese in den Bundestag zu bringen.
Darüberhinaus ist er akkreditierter Gründungsberater, vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle akkreditierter Energie-Auditor und ehrenamtliches Mitglied im Ausschuss für Stadtentwicklung und Infrastruktur der IHK Berlin. Von 2013 bis heute hat er über 500 Tage ehrenamtlich in der Initiative ‘Clevere Städte’ und dem Volksentscheid Fahrrad gearbeitet.
Quelle: Agentur für clevere Städte
Biographie Moderation:
Philipp George hat in Münster Betriebswirtschaft studiert. Aktuell befindet er sich am Ende seines zweiten Studiums (Informatik) und fertigt gerade seine Bachelorarbeit am Institut für Nachhaltige Technische Systeme der Uni Freiburg an. Er ist in Ortsgruppe Students for Future Freiburg aktiv und hat vor ein paar Jahren die Hochschulgruppe für Entrepreneurship (Foundersclub Freiburg) initiiert. Zusammen mit Studierenden aus ganz Baden-Würrtemberg organisiert er die ‘Erstikademie zukunftsfähig’, eine Orientierungswoche, die es Erstsemester*innen erlaubt, sich mit dem Thema Nachhaltigkeit auseinanderzusetzen und gleichzeitig die lokalen Angebote in Freiburg kennenzulernen.
20-22 Uhr: Divestment und Klimagerechtigkeit – Fossil Free
Zugang über Zoom: https://zoom.us/meeting/99587770780
Zugang über Youtube: https://youtu.be/UFQELgpOXbc
Kllimagerechtigkeit – ein Begriff, der dank Fridays for Future seit über einem Jahr in aller Munde ist. Doch was bedeutet er konkret? Oder vielmehr, was kann er alles bedeuten? Warum ist es so wichtig, nicht „nur“ auf besseren Klimaschutz hinzuarbeiten, sondern den Gerechtigkeitsaspekt überall mit einfließen zu lassen? Und wie kann Divestment, das wichtigste „Werkzeug“ der globalen Fossil Free-Bewegung dabei helfen?
Ihr seid herzlich eingeladen, euch über all diese Fragen nicht nur einfach etwas erzählen zu lassen. Vielmehr wollen wir sie gemeinsam mit euch in einem interaktiven Online-Event selber zu erkunden und selber Ideen spinnen, was Klimagerechtigkeit für uns und unsere Arbeit bedeuten kann.
What do we want? Climate justice!
When do we want it? Now!